6. Türchen:6. Dezember - Brauchtum und Nikolaus
Am 5. Dezember, sobald es dunkel wird, bleiben Kinder in Bayern zu Hause. In der Dunkelheit hört man Kuhschellen läuten und wildes Geschrei. Es beginnt das Klausentreiben. Der Ursprung dieses, wahrscheinlich heidnischen, Brauches ist nicht ganz geklärt. Jugendliche, mit Fellen und einem Fellhut mit Hörnern bekleidet, machen die Straßen unsicher. Zu diesem „Häß“ (Gewand) gehören auch Schellen und Kuhglocken. Mit viel Lärm und furchterregendem Aussehen wollen sie so die bösen Geister vertreiben – so aus der Überlieferung. Vielerorts werden die Mutigen, die sich dann noch auf der Straße rumtreiben mit der Rute gejagt.
Wie im Allgäu üblich, ziehen sie beim Statdnikolaus im großen Umzug mit ein auf den Marktplatz.
Als ich 1997 ins Ahrtal zog, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es diesen Brauch tatsächlich nur im Alpenland gibt. Also blieb ich am 5. Dezember bei Einbruch der Dämmerung brav zu Hause und wartete darauf, dass ich Kuhglocken – Geläut um das Haus höre. Das war natürlich nicht der Fall.
Der Heilige Nikolaus hat im Allgäu viele „Knechte“ – bei uns sind es die Klausen. Einer begleitet Nikolaus auch in die Häuser, und natürlich vergisst er nie den großen Sack und die Rute!
Einen schönen Nikolaustag wünscht euch eure Gemeindereferentin Sabine Dettinger